Dienstag, 9. Dezember 2014

über den Buchrand schauen

Für gewöhnlich findet mein Leben in Büchern und selbsterdachten Welten statt. Manchmal allerdings, ob mit konkretem Auslöser oder weil das eben typsiche Zwei Uhr morgens ich muss mein Leben auf der Stelle komplett umkrempeln und auf die Reihe kriegen und die Welt verbessern-Gedanken sind, gewinne ich Interesse an dem, was in der echten Welt vor sich geht, an Politik und Wirtschaft und was nicht alles.
Meistens ist das nach fünf Minuten vorbei, weil ich dann so deprimiert bin, dass ich lieber zum fünften Mal Notfalls Spaghetti lese [das ich nur ausgewählt hab, weil es hier grad neben mir liegt]. Es ist einfach so furchtbar, welchen Eindruck man von dem Menschen gewinnt, wenn man Nachrichten schaut. Den Nachrichten wiederum kann man auch überhaupt nicht trauen, weil die einen nur sehenhörenlesen lassen, was die wollen. Man kann sich sicher sein, dass die Berichterstattung absolut einseitig ist. Doch wo soll man sich informieren? Wie soll man der Menge an Informationen, die heutzutage verfügbar sind, überhaupt Herr werden?
Der Fehler liegt im System, das faul ist, ganz tief im Inneren. Das ganze System, weil die ganze Welt mittlerweile so vernetzt ist, dass ohneeinander gar nichts mehr geht -- was ich nicht schlecht finde, im Gegenteil. Doch wie verändert man dann etwas?

Man muss in den Köpfen der Menschen anfangen.
Denkt mit, Leute, konsumiert nicht nur stumpf, ganz egal, was es ist.

2 Kommentare:

  1. Naw.
    Sephi, du schreibst da über etwas, mit dem ich schon lange hadere. Es ist mir bisher nur nie gelungen, es in Worte zu fassen.
    Manchmal habe ich diesen Drang, mir meine eigene Meinung bilden zu können, der ein bisschen in sich zusammenfällt, wenn mir klar wird, dass ich immer nur die eine Seite in den Medien vertreten sehe. Das ist ... traurig und ich kann da so wenig ändern. Es demotiviert mich. Um ehrlich zu sein, habe ich deswegen vor einiger Zeit fast ganz aufgehört, Zeitungen / Onlineartikel zu lesen. Das ist wohl auch nicht der richtige Weg, mir kommt es manchmal eher vor wie die Trotzreaktion eines Kindes, aber ... na ja.
    Ähm. Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Danke für diesen Post, der mir so sehr aus der Seele spricht.

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    1. Hach.
      Es ist der gefühlt tausendste Ansatz zu so etwas und auch nur der Auftakt zu einer Reihe von Einträgen, weil es einfach unmöglich ist, all das in einen zu bringen, was mir so auf der Seele liegt.
      An manche Dinge kommt man ja ohne Umwege, es gibt Livemitschnitte von Parlamentssitzungen und so. Ich möchte gern der FAZ trauen, aber ich weiß nicht. Dass man auf den Spiegel und die Zeit nicht viel geben kann, haben wir ja daran gesehen, was da über FFde zusammengeschmiert wurde. Am besten ist es wohl, sich nicht nur an einer Quelle zu bedienen, dann kommt man dem, was an Wahrheit drinsteckt, vielleicht nahe.
      Im Grunde hab ich das Gefühl, ich würde hier nur Sachen wiederholen, die es an zig Stellen schon gibt. Im besten Falle merken die Leute daran aber, dass was dran sein muss ...
      Auf jeden Fall ist mein Ziel durch deinen Kommentar schon erreicht, vielen Dank.

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